Montag, 18. August 2008

Typisch "neue" Telekom

Obermann verbreitet wieder einmal Vorstandsentscheidungen, die gravierende Auswirkungen für den Kunden und das Personal haben, über die Presse.
Ist das die Wertschätzung gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Kunden die ständig verbreitet wird?

Nein sagen wir zu solch einem Umgang, nein sagen wir zu solch einer Ethik!

Über die anhängenden Pressemitteilungen stellen wir die Aktualität her die uns bisher bekannt ist.
Wir sind bereits in Gesprächen um für die Region Trier nähere Infos zu erhalten und Unterstützung zu sichern.

ver.di Bezirksfachbereich TK/IT Manfred Fritschen
ver.di Landesfachgruppe RP-Saar Manfred Tölkes


Vom 18.08.2008
BONN (dpa) Die Deutsche Telekom plant deutliche Einschnitte bei ihren derzeit rund 60 deutschen Call-Centern. Der Konzern will dem Magazin "Focus" zufolge nahezu jedes zweite deutsche Call-Center schließen.

Die Telekom bestätigte in Bonn grundsätzlich, dass sie Call-Center zusammenlegen will, nannte jedoch keine konkreten Zahlen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur dpa sollen mehrere tausend der insgesamt 18 000 Mitarbeiter dieses Bereichs von dem Umbau betroffen sein. Telekom-Chef René Obermann fährt einen strikten Sparkurs und forciert den Umbau des Unternehmens. Jährlich fallen mehrere tausend Stellen weg.

Die Telekom erklärte in einer Stellungnahme: "Wir werden in die Modernisierung unserer Service Center investieren. Konkret heißt das: Wir werden kleinere Standorte in größere, wettbewerbsfähige Standorte in Deutschland überführen." Zugleich betonte Konzernsprecher Stephan Broszio: "Bei der Umsetzung des neuen Konzeptes wird jedem Mitarbeiter ein gleichwertiger Arbeitsplatz angeboten. Und: Es findet keine Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland statt." Bei der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi stieß das Vorgehen der Telekom auf scharfe Kritik.

Branchenkenner rechnen mit Stellenstreichungen. Der Umfang könne aber noch nicht abgeschätzt werden. Über Details des Umbaus bei den Call-Centern will die Telekom in den nächsten Tagen informieren. Insgesamt beschäftigt die Deutsche Telekom in Deutschland rund 150 000 Mitarbeiter. In seinem Heimatmarkt steht der Konzern unter Druck.

Der "Focus" berichtet, Obermann habe bereits die Bürgermeister in den betroffenen Städten informieren lassen, wo hunderte Arbeitsplätze wegfallen würden. Nach Berechnungen des Bonner Konzerns ließen sich nur noch Call-Center mit 400 bis 500 Mitarbeitern wirtschaftlich betreiben. Allein in Nordrhein-Westfalen sollen demnach von neun Call-Centern nur noch fünf übrigbleiben, die Standorte Köln und Mönchengladbach würden geschlossen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi kritisierte die geplanten Einschnitte scharf. "Der Vorstand sollte jetzt alle Fakten auf den Tisch legen", sagte Verdi-Bundesvorstand Lothar Schröder, zugleich Vize-Aufsichtsratschef der Telekom. Ein Telekom-Sprecher erklärte dagegen, Einzelheiten könnten derzeit noch nicht genannt werden. Klar sei aber, dass zunächst die Sozialpartner unterrichtet und an den einzelnen Standorten Gespräche geführt würden.


Harter Schnitt bei Call-Centern
Die Deutsche Telekom wird einen Teil ihrer Call-Center-Standorte aufgeben. Nur die großen sollen bestehen bleiben.

In der glattgestrichenen Konzernsprache hört es sich fast wie eine Expansion an: "Wir werden in die Modernisierung der Service-Center investieren und kleinere Standorte in größere überführen", sagte Telekom-Sprecher. Tatsächlich will der Konzern langfristig alle kleineren Call-Center schließen. Davon seien einige tausend Mitarbeiter betroffen, so der Sprecher. Ihnen sollen gleichwertige Arbeitsplatzangebote gemacht werden - was allerdings mit einem Umzug verbunden sein könnte. Eine Verlagerung ins Ausland werde es nicht geben, sagte der Sprecher. Details werde die Telekom im Laufe der Woche bekannt geben.

Telekom-Personalvorstand Thomas Sattelberger hatte vor geraumer Zeit angekündigt, Mitarbeiter etwa in der Buchhaltung und in Call-Centern an weniger, aber größeren Standorten bündeln zu wollen, um die Arbeitskosten weiter zu senken. Damit will die Telekom wettbewerbsfähiger werden. Auch soll die Verwaltung schlanker aufgestellt werden. Zudem sollen die Telekom-Beamten verstärkt an Bund, Länder und Kommunen ausgeliehen oder dauerhaft eingesetzt werden und mit Neueinstellungen eine Überalterung der Belegschaft verhindert werden.

Das Magazin Focus hatte berichtet, die Telekom wolle nahezu jedes zweite deutsche Call-Center schließen. Nach Berechnungen des Bonner Konzerns ließen sich nur noch Call-Center mit 400 bis 900 Mitarbeitern wirtschaftlich betreiben. Bundesweit hat die Telekom Call-Center in 60 Städten und beschäftigt 18.000 Menschen im Kundenservice. Für die Call-Center gilt ein Verkaufsschutz bis Ende 2010 und ein Kündigungsschutz bis Ende 2012.

(sueddeutsche.de/rtr/cmat)


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