Montag, 9. Februar 2009

Tarifrunde 2009 T- Service und DT AG: Es wird peinlicher









Telekom Arbeitgeber fordern Redlichkeit, Vertragstreue & Fairness ein!

In einem Argumentationspapier mit dem die Führungskräfte aufgefordert werden die Beschäftigten zu „informieren“, fordert die Telekom gegenüber ver.di „Redlichkeit, Vertragstreue und Fairness“ bei der Tarifrunde 2009 ein. – Für ver.di ein Anlass, die Telekom Position zu hinterfragen.

Redlichkeit

Als Redlichkeit bezeichnet man laut Duden „die Eigenschaft einer Person, entspre-chend den Regeln einer Gemeinschaft ehrlich, rechtschaffen, aufrichtig oder loyal zu sein“. Andere Wörter für „Redlichkeit“ sind auch: anständig, aufrichtig, ehrenhaft, ehrlich, gut, hochanständig, rechtschaffen, unbescholten, verlässlich. Als Loyalität bezeichnet man auch: Vertragstreue; Achtung vor den Interessen anderer; Anstän-digkeit - halt Redlichkeit. ver.di fragt: Zählt in diesem Sinne folgendes zur „Redlichkeit“ und „Vertragstreue“
-T arifflucht aus den geltenden Tarifverträgen der DTAG für die ca. 50.000 Beschäftigten, die die Telekom 2007 in die T-Servicegesellschaften ausgegliedert hat
- Tarifflucht für weitere ca. 6.000 Beschäftigte der Technikzentren, Ende 2008
- Anzukündigen auf „Absenkungen“ verzichten zu wollen und stattdessen diese in voller Höhe durchzuführen

Aussage der Telekom am 13.Januar:
„Die Beschäftigten der Servicegesellschaften werden auf ihren Gehaltszetteln sehen, dass die im Jahr 2007 tariflich vereinbarte Absenkung der Löhne zum 1. Januar 2009 nicht stattgefunden hat.“
Fakt ist:
1. Die Absenkung wurde in voller Höhe umgesetzt.
2. Es wurde ein zweckbefristeter separater Abschlag ausgewiesen, der die Beschäftigten täuscht. Denn dieser wird - so die klare Arbeitgeberposition - zu 100%, rückwirkend gegen Tariferhöhungen gegengerechnet.
- …
Es gibt zahlreiche weitere Beispiele aus der Vergangenheit (wie z.B. die Bespitzelung von Betriebsräten und Gewerkschaftern, der Standort-Kahlschlag bei den CallCentern u.s.w.) bei denen die Telekom Ihre Definition von „Redlichkeit“ unter Beweis gestellt hat.
Eines steht fest: Auf diese Art von „Redlichkeit“ können die Beschäftigten verzichten.

Fairness

Fairness drückt laut Duden eine (nicht gesetzlich geregelte) Vorstellung individueller Gerechtigkeit aus. Fairness lässt sich im Deutschen auch mit „akzeptierter Gerechtigkeit“ und „Angemessenheit“ gleichsetzen.
ver.di fragt: Zählt in diesem Sinne folgendes zur „Fairness“
- Ein Angebot vorzulegen, bei dem sich die Einkommen in den T-Service-gesellschaften in 2009 gerade mal um 0,83% und in 2010 um 0,33 % erhöhen sollen
- Den Beschäftigten, trotz der zweifelsfrei vorhandenen finanziellen Möglichkeiten des Unternehmens, weitere drastische Reallohnverluste zuzumuten

Finanzvorstand Eick; 12.Dezember 2008:
„Das Unternehmen steht so stark und gesund da, wie ich es in meinen neun Jahren hier noch nicht gesehen habe.“…“Es ist die stärkste Telekom die ich kenne.“
- Aktionären zeitgleich die Taschen „voll zu stopfen“
Obermann am 6.11.:
„der Vorstand“ fühlt sich auch „weiterhin einer Politik der Zahlung attraktiver Dividenden verpflichtet.“
Eick am 6.11.:

“Ich sehe keinen Grund, aus betriebswirt-schaftlicher und finanzieller Hinsicht die Dividenden zu senken.“

- Die Renditevorgaben der Kapitalgeber am Finanzmarkt nicht nur erreichen sondern - in diesen Zeiten - übertreffen zu wollen. Aus dem Geschäftsbericht der Telekom: „Ziel der DTAG ist es die aus dem Kapitalmarkt abgeleiteten Renditevorgaben der Fremd- und Eigenkapitalgeber zu übertreffen!“
- …

Auch hier liesse sich der Katalog der „Unfairness“ und „Täuschungsmanöver“ fortsetzen.
Fest steht: Die Beschäftigten lassen sich durch die Sprechblasen des Arbeitgebers nicht blenden!!! Mit dem Arbeitgeberverhalten wird nur unterstrichen, wie weit das Telekom-Management von den Beschäftigten und deren realen Problemen entfernt ist.

Es ist Zeit den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen!!!

PDF Tarifinfo

Ver.di Bezirk Trier FB 9 TK/IT

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